Jeder Block bestand aus drei zweistündigen Sektionssitzungen und einem dreistündigen "Markt“, wo die Teilnehmer mit den Referenten ins individuelle Gespräch kommen konnten. Ich habe mich für eine einzige Sektion entschieden - "Sektion 20 / Kunst – Musik – Film – Architektur“ – und sogar auf den empfohlenen Wechsel verzichtet.
Vielseitig muss man das Kulturprogramm unbedingt nennen: Mehr als 40 Veranstaltungen in knapp einer Woche! Auch hier hatte ich die Qual der Wahl, bin dann aber auch wieder der Musik und Kunst treu geblieben. So habe ich zwei Jazzkonzerte (Co Streif Sextett und Roots of Communication) und einen "Rap ‚n’ Poetry“-Abend (Zentrifugal / Bastian Böttcher) miterlebt. Eine Führung im Luzerner Picasso-Museum mit den Teilnehmern meiner Sektion hat mich fasziniert. Ein Grund dafür war vielleicht ein ziemlich lustiges Gespräch, das ich mit Uwe Lehners nach dem Besuch zufällig hatte. (G-I Mtl noch einmal!) "Der Mittwoch, 1. August 2001, der Schweizer Nationalfeiertag, ist reserviert für Ausflüge.“ (Vorprogramm, S.18) Ich bin nach Biel-Bienne mitgefahren, da ich auf die Schweizerische "gelebte Zweisprachigkeit“ neugierig war. (Die unsere ist nicht gerade problemlos.) Zu den anderen Ausflugszielen wäre ich auch sehr gern gereist: Kloster Einsiedeln, das Freilichtmuseum Ballenberg, Schwyz, Titlis und Sempach. Dies oder das - entweder - oder - das wahre Leitmotiv dieser Tagung! Um das sehr umfangreiche Rahmenprogramm habe ich mich am Anfang zu wenig gekümmert. Selbstverständlich - ohne irgendeine Ironie gemeint - bin ich so bald wie möglich zum G-I - Inter Nationes-Stand im Gewerbeschulzentrum gegangen. Ralf Balzer und Uwe Rau haben mich freundlich begrüßt. Für ein paar Sekunden wusste ich wirklich nicht mehr, ob ich in Luzern oder in Montréal war (Flashback-Zeitlupe!). Nach dem Gespräch musste ich aus irgendeinem Grund schnell weg, und habe deshalb nicht in die anderen Ausstellungsräume hineingeschaut. Das war sicher ein Fehler. Als ich Freitagnachmittag schließlich zurückkam, war mir auf einmal klar, wie viel zu sehen war und wie viel ich bis jetzt versäumt hatte: · "Die "Fenster“ an der XII. IDT – In den "Fenstern“ geben die Verbände , die Länder des deutschsprachigen Raums und großen Institutionen Einblick in ihre Tätigkeit und ihre Projekte, sie informieren über ihre Programme und Angebote. Die "Fenster“ sollen vor allem auch Orte der Begegnung werden: Das IDV-Fenster / Das Fenster Schweiz / Liechtenstein in Bewegung / Das Schaufenster Österreich / Das Goethe-Institut Inter Nationes / Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.“ |
IDT 2001 – Konzepte, Thesen und Stellungnahme Es reicht nicht aus zu sagen, wie riesig die Luzerner Tagung war, man muss auch Stellung nehmen. In ihrem Vorwort zum Band "Konzepte und Thesen" (K&T) behauptet Monika Clalüna, die Tagungssekretärin der XII. IDT, dass "in Forschung und Praxis bereits wesentliche Schritte von Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache zur Mehrsprachigkeit getan wurden.“ (K&T, S. 1) Für mich haben die drei Vormittags-Vorträge, die ich in Luzern gehört habe, und die Teilnahme an Sektion 20 dazu beigetragen, dass ich die Behauptung von Frau Clalüna teilweise akzeptieren kann; was die Forschung betrifft, bin ich ziemlich überzeugt; in Bezug auf die existierende Praxis viel weniger. Abgesehen vom Ausflug nach Biel-Bienne, der wirklich außerordentlich war (Stadtbesichtigung mit Museumsleiterin, Vortrag von IDT-Sektionsleiter Jean Racine, Museumsbesuch und Führung, usw.), waren es die Vormittags-Vorträge, die mir im Luzerner Programm am besten gefallen haben. Tatsächlich haben mir die drei folgenden Referenten "wichtige Impulse“ (K&T, S. 1) gegeben. Hans-Jürgen Krumm, Institut für Germanistik, Universität Wien. "Mehrsprachige Welt – einsprachiger Unterricht? Plädoyer für einen Deutschunterricht mit bunten Sprachbiographien“ (Dienstag, 31.7.2001)Als Deutschlehrer in Québec bin ich zur Schlussfolgerung gekommen, dass mein Fach nur in realer Zusammenarbeit mit den anderen Fremdsprachen und nicht im verborgenen Kampf gegen sie eine Überlebenschance hat. Im Vortrag von Hans-Jürgen Krumm habe ich eine theoretische Bestätigung meiner Position gefunden. |
Schwerdtfeger vertritt die These, dass Computer und die neuen Medien nicht neutral eingesetzt werden können. Ihrer Ansicht nach liefert die Informations- technologie viel mehr als Fakten, indem sie die Anwender (bzw. die Sprachenlerner) unverschämt manipuliert. Diese wiederum, die mit der Technologie groß geworden sind, sind unfähig, diese oft grobe Manipulation wahrzunehmen. In ihrem Vortrag setzt sich Frau Schwerdtfeger gegen die "McDonaldisierung des Fremdsprachenunterrichts“ ein und plädiert für eine "kritische Bilddidaktik“. |
Sektion 20: Kunst-Musik-Film-Architektur "Die Sektion wird diskutieren, wie Menschen Kunstformen wahrnehmen und damit umgehen, Beziehungen zur Didaktik des Fremdsprachenlernens aufzeigen, um an Praxisbeispielen methodisch zu zeigen, wie mit der in Kunstformen angelegten Mehrsprachigkeit überraschende sprachliche Leistungen erbracht werden können.“ (K&T, S. 205)Kunst, Musik, Film und Architektur sind für mich spannend, überraschend und sehr wichtig. Die ungeheure Vitalität von "Kunst“ wollte ich in Sektion 20 in reinster Form wieder finden. Ich hatte gehofft, Beiträge zu hören, die wie "ein Sesam öffne dich“, mir den Schlüssel zum kreativen und produktiven Einsatz von Kunst (bzw. Malerei, Musik, Film und Architektur) im Unterricht liefern würden. Meine zu hohen und vielleicht unrealistischen Erwartungen sind manchmal auf der Strecke geblieben. Zusammenfassend würde ich meine Sektion folgendermassen bewerten: · Leitidee (Konzept): faszinierendViel wichtiger als meine unwissenschaftliche Stellungnahme war die Entscheidung des IDT-Planungskomitees, Kunst eine ganze Sektion zu widmen. IDT 2001 und danach Am 4. August im Zug von Luzern nach Bern habe ich folgendes notiert: "Das Thema der Tagung "Mehr Sprache – Mehrsprachigkeit – mit Deutsch" ist von fast allen Rednern so oft wiederholt worden, dass es für mich wie eine leere Hülle erscheint."Die XII. IDT war sehr europazentriert. DACHL = DACH + Liechtenstein ist zwar spielerisch interessant, aber etwas zu begrenzt, wenn man bedenkt, wie viel Mühe sich die Nicht-Europäer mit Werbung für Deutsch geben müssen. Computer scheinen in der europäischen DaF / DaZ-Praxis viel weniger verbreitet als in der von Nordamerika. Ich habe keine einzige Präsentation, keinen einzigen Vortrag, kein einziges Referat mit Power Point gesehen. Die Referenten haben ausschließlich mit Folien und OHP gearbeitet. Anscheinend werden die neuen Medien in der europäischen DaF/DaZ Theorie und Praxis viel kritischer betrachtet als in Amerika. An für sich halte ich dieses Zögern nicht für falsch (siehe Schwerdtfeger), nur für total unrealistisch. Fast jede(r) zweite Referent(in)
beklagt sich über die Allgegenwärtigkeit von Englisch. In Québec
könnte man behaupten, dass DaF vielmehr durch Spanisch als Englisch
bedroht ist. Mit Feindbildern sollte man sehr vorsichtig umgehen. Die Thesen
von Krumm und Bausch sind in dieser Beziehung sehr relevant, bieten sie
doch mögliche Lösungen an. Wir brauchen Theoretiker, die uns
etwas Neues zeigen können. Mir fehlen keine Tipps und Tricks, sondern
Konzepte. Umdenken im Sinne von Mehrsprachigkeit ist notwendig.
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Zwei Monate nach Tagungsende würde ich dieses nicht sehr strenge Urteil noch mehr mildern. Für mich hat es sich gelohnt, nach Luzern zu reisen. Mehrsprachigkeit darf keine leere Formel werden. Die Thesen von Krumm, Bausch und Schwerdtfeger sind ernst zu nehmen. Ich betrachte sie als Wegweiser. Was die Neuen Medien betrifft, sollte ich meine pauschale Kritik viel vorsichtiger formulieren. So gab es die sehr anspruchvolle Webseite der XII. IDT (http://www.idt-2001.ch/), die auch Anfang Oktober immer noch eine Fülle von interessanten Informationen anbietet. Zudem wurde allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Sektion 20 gesagt, dass sie die Möglichkeit hätten, Unterrichtsentwürfe über das Internet in der Kunstbörse abzurufen. Die Kunstbörse sammelt die diskutierten Tagungsbeiträge mit allen Materialien, um sie nach der Tagung für den Unterricht schnell zur Verfügung zu stellen. Wenn man bedenkt, dass es insgesamt 30 Sektionen gab, die ähnliche Angebote haben machen können, kann man wirklich nicht behaupten, dass die neuen Medien in Luzern vernachlässigt worden sind. Von vielen Beiträgen über die Anwendung von Film, Musik, Kunst und Architektur im Unterricht bleibe ich enttäuscht – nicht von den großen Projekten, wie "Zentrifugal", sondern von der immer noch allgemeinen Tendenz, die ich gespürt habe, Kunst im Klassenzimmer zu sehr auf das Niveau der zu übenden Sprache zu reduzieren. Ich weiß, dass andere in der Sektion diese Enttäuschung geteilt haben. Deshalb bin ich ziemlich zuversichtlich, dass Klassenlehrerinnen und -lehrer Wege finden werden, mit Kunst, Musik, Film und Architektur kreativer und produktiver umzugehen. Es wäre nicht schlecht, wenn APAQ- oder CATG- Mitglieder bei der nächsten Tagung über innovative Experimente im künstlerischen Bereich berichten könnten. Wer kommt mit nach Graz zur XIII. IDT? Offizielle
Dokumente des XII. IDT
Andere
Dokumente
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Sprachförderung Kanada - 1997 bis 2001 und wie weiter?! Klaus Krischok, Montreal Sprachförderung ist ein kompliziertes Geschäft: Personen, Institutionen, Anträge und Berichte, die alle die Aufgabe haben, Deutsch als Fremdsprache in Kanada zu fördern und das Erlernen von Deutsch und den Unterricht DaF langfristig zu sichern. Wie funktioniert das System der Sprachförderung in Kanada und wie soll es in der Zukunft weiter funktionieren? Ständige Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache Die Abkürzung StADaF ist sicher vielen schon einmal untergekommen, doch wissen sicher nur wenige Deutschlehrer, wer oder was StADaF wirklich ist: StADaF vereinigt die in der Sprachförderung tätigen Organisationen Goethe-Institut Inter Nationes, Deutscher Akademischer Austauschdienst, Zentralstelle für das Auslandsschulwesen im Bundesverwaltungsamt und Auswärtiges Amt. Diese Organisationen verständigen sich bereits in Deutschland über die groben Richtlinien der Förderung von Projekten und der Vergabe von Mitteln in einzelne Länder. Hier in Kanada setzt sich das StADaF-Gremium aus folgenden Vertretern zusammen: Kulturreferent der Botschaft Ottawa, Leiter der Sprachabteilung des Goethe-Institut Inter Nationes Montréal, Leiter des Büros DAAD New York und Fachberater Toronto. Dieses Gremium tagt in der Regel zwei Mal pro Jahr: Zunächst legt der Ausschuss in seiner Konzeption die Ziele der Sprachförderung fest; dies können z.B. Studentenaustausch, Verbandsförderung, Lehrerfortbildung etc. sein, dann - meist im November- entscheidet der Ausschuss über die ihm eingereichten Anträge zu Projekten. Mit dem Bewerbungsschluss 30. September liegt dem StADaF-Kanada Ausschuss meist eine Vielzahl von Anträgen unterschiedlichster Art vor, die auf ihre Qualität und auf ihre Wirksamkeit geprüft werden. Die Kriterien 'Innovation', 'Kooperation' und auch 'Eigenbeteiligung' sind wichtige Qualitätsmerkmale, doch ist die Natur der Anträge so vielfältig wie es die Welt des Unterrichts eben auch ist. Jeder, der mit DaF zu tun hat, kann einen Antrag stellen. Antragsformulare bekommt man bei der Botschaft Ottawa (www.germanembassy.ca) oder bei den Goethe-Instituten. Anträge von kooperierenden Institutionen (also z.B. Deutschlehrerverbänden) haben meist bessere Chancen, befürwortet zu werden als Projekte, die nicht institutionenübergreifend arbeiten. Die StADaF-Mitglieder helfen übrigens gerne bei der Erstellung der Anträge, und sowohl CATG als auch CAUTG kooperieren beispielsweise eng mit dem Goethe-Institut Montréal bei der Formulierung ihres Antrags. Einmal in Ottawa bewilligt, gehen die Anträge dann nach Berlin, wo sie einer weiteren Prüfung unterzogen werden. Erst dann - meist im Februar oder März des Projektjahres - kann der Antragsteller mit Sicherheit weiterplanen. Selbstverständlich müssen Fördermittel, die aus Steuergeldern der Bundesrepublik Deutschland finanziert werden, zweckgebunden ausgegeben werden - und so verlangt StADaF einen Projektbericht, aus dem ersichtlich wird, wie das Projekt denn verlaufen ist. Ist das Projekt über das Goethe-Institut beantragt worden, so übernimmt das Goethe-Institut auch die Abrechnung und Berichterstattung. StADaF ist also ein überinstitutionelles Instrument, das es Individuen wie Organisationen ermöglicht, in Kooperation lokale und nationale Projekte durchzuführen, die eigenbestimmt und sehr auf die Bedürfnisse Kanadas abgestimmt sind. Die Fördersumme ist mit ca. 170 000 DM pro Jahr in den letzten Jahren stabil geblieben und sogar etwas angestiegen. Ab dem Jahr 2002 werden auch
die aus Mitteln des Auswärtigen Amts über das Goethe-Institut
geförderten Sommerseminare (früher Sommerschulen) im StADaF-Gremium
bearbeitet. Hier stehen noch einmal ca. 48 000 DM zur Verfügung.
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Goethe-Institut Inter Nationes Seit der Schließung des Goethe-Instituts Vancouver Ende 1999 betreut das Goethe-Institut Toronto auch die Deutschlehrer im Westen Kanadas. Von Montreal aus werden dafür viele nationale Projekte (z.B. die Tagungen der CATG und der CAUTG) betreut. Auch das Goethe-Institut, das seit diesem Jahr mit Inter Nationes fusioniert ist, hat natürlich eine weltweite, regionale und länderspezifische Konzeption: Für uns stehen die Schwerpunkte 'Werbung für Deutsch als Fremdsprache', 'Lehreraus- und Fortbildung' und 'Kulturprogramme für Lerner- und Lehrerpublikum' an oberster Stelle. Das Goethe-Institut arbeitet prinzipiell immer mit lokalen Partnern zusammen, also Schulen, Universitäten, Deutschlehrerverbänden etc. Jedes Institut verfügt zur Durchführung der Projekte über einen sogenannten Projektsockel (der z.B. in Montreal für 2001 23.000 DM) beträgt. Jedes Institut kann aber auch zum Ende eines jeden Jahres (15. Dezember) Anträge an seine Zentrale senden, um Mittel für besondere Projekte zu bekommen. Auch hier gilt: Kooperation, Innovation und Partnerbeteiligung steigern die Chancen! Das heißt auch, dass die Goethe-Institute auf die Vorschläge der Partner angewiesen sind - und längst nicht alle Projektideen nur aus den Instituten kommen müssen. Ein wichtiger Teil der Sprachförderung ist auch der Stipendienbereich. Auf www.goethe.de und in der Broschüre zur Lehrerfortbildung, die das Goethe-Institut bereithält, kann sich jeder über das Stipendienprogramm informieren und bewerben. Kanada erhält z.Zt. eine Quote von 13+ Stipendien, die über die Institute in Montreal und Toronto in Abstimmung mit dem Institut in New York vergeben werden können. Bewerbungsschluss ist für die meisten Seminare der 15. November. Lokale Stipendien für Deutschlehrer zur Teilnahme an Sprachkursen oder Konferenzen können jederzeit beantragt werden. Im Jahr 2002 steht den Goethe-Instituten ein großer Wandel bevor: Bisher wurden die Sprachabteilungen von aus Deutschland entsandten Mitarbeitern geleitet. Ab dem kommenden Jahr wird diese Aufgabe von den entsandten Institutsleitern und lokal angestellten Referenten übernommen. Es wird sich zeigen, wie weit diese Umstellung Auswirkungen auf die Sprachförderung hat und zu hoffen sein, dass die Goethe-Institute nach einer Anlaufphase weiterhin aktiv und effizient in diesem Bereich tätig sein können. Fachberater Die beiden aus Deutschland entsandten Fachberater in Toronto und Edmonton hatten ursprünglich den Auftrag sich vor allem mit der Betreuung des Deutschunterrichts an den Deutschen Sprachschulen, bilingualen Schulen und der Deutschen Schule Montreal zu befassen. Dies ist auch immer noch der Schwerpunkt der Arbeit der Fachberater; in Abstimmung mit den Goethe-Instituten und den anderen StADaF-Mitgliedern sind aber auch die Fachberater in anderen Projekten der Sprachförderung tätig und betreuen Projekte, führen Seminare und Kulturprogramme vor Ort durch. DAAD Der DAAD betreut von seinem
Büro in New York aus auch Kanada. Eine Vielzahl von Programmen, mit
denen der Austausch von Studierenden und Unterrichtenden gefördert
wird, steht zur Verfügung. Mit dem Schwerpunkt 'German Studies' hat
sich für den DAAD ein Betätigungsfeld aufgetan, das weit über
die traditionelle Stipendienvergabe hinausgeht. So werden über Mittel
des DAAD und des StADaF Konferenzen, Vorlesungsreihen und Seminare finanziert,
die einen interdisziplinären und institutionenübergreifenden
Charakter haben. Der DAAD fördert Kurzzeitdozenturen, DAAD-Professuren
(z.B. Université de Montréal) und - allem voran - das Canadian
Centre for German and European Studies an der Université de Montréal
und York University. Weitere Informationen sind auch hier auf den Webseiten
www.daad.org
und www.cceae.umontreal.ca zu
haben.
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Botschaften und Konsulate Die Bundesrepublik Deutschland ist mit ihren Auslandsvertretungen in Ottawa, Montreal, Toronto und Vancouver sowie Honorarkonsulaten in den größeren Städten Kanadas offiziell vertreten. Die Konsulate, die alle auch einen kulturellen Auftrag haben, sind sehr an der Förderung des Deutschunterrichts interessiert und helfen mit Materialien, Besuchen und Projekten. Sie sind oft unmittelbar auch in StADaF-Projekte involviert und mit den Fachberatern auch wichtige Ansprechpartner für die Förderung der deutschen Sprachschulen mit Mitteln der Bundesrepublik. Deutschlehrerverbände Alle bisher genannten Organisationen könnten ohne ihre wichtigsten Partner, die regionalen und nationalen Deutschlehrerverbände, nicht so funktionieren, wie sie es tun. Vertrauensvolle und kooperative Arbeit kommt allen zugute, am Ende vor allem den Deutschlehrern vor Ort und den Lernern, die sie betreuen. Der Dachverband CATG, der universitäre Verband CAUTG, der Verband der Sprachschulen KVDS sowie die Provinzverbände halten alle jährliche Konferenzen ab, die mit dem Goethe-Institut, dem DAAD, den Fachberatern und den Auslandsvertretungen gemeinsam organisiert werden. Lokale Referenten und Referenten aus Deutschland ermöglichen dabei den Konferenzteilnehmern den direkten Kontakt mit landeskundlichen, linguistischen und didaktischen Aspekten des Deutschunterrichts. Gemeinsame Werbe- und kulturelle Veranstaltungen machen Deutsch erlebbar und attraktiv. Ausblick 'Sparmaßnahmen' ist
eines der in den letzten Jahren am häufigsten gebrauchten Wörter
im Zusammenhang mit der Sprachförderung. Tatsächlich aber hat
sich das Volumen der finanziellen Mittel, die für Kanada zur Verfügung
stehen, vergrößert und nicht verringert. Dies ist sicher auf
die Qualität der Projektanträge und die generell sehr gute Kooperation
der Institutionen zurück zu führen. Die hier vorliegende kleine
Übersicht über die Sprachförderung hat auch den Zweck diese
gute Zusammenarbeit weiter bestehen zu lassen. Teil dieser Zusammenarbeit
ist eben auch der in den Grundsätzen der Canadian Association of Teachers
of German geforderte Aspekt der Basisarbeit: Nur wenn die Deutschlehrer
aus der Praxis für die Praxis ihre Interessen und Bedürfnisse
formulieren, können die Mittler effizient arbeiten. Dass dies so bleibt
und sich hier und da noch verbessert, kann man nur allen wünschen.
Kleines Abkürzungsverzeichnis AA Auswärtiges Amt
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Neues aus dem Goethe-Institut Inter Nationes Montréal/Ottawa Klaus Krischok, Montreal Der allgemein positive Trend und das wieder erstarkende Interesse an Deutsch schlagen sich auch in gestiegenen Einschreibezahlen am Goethe-Institut nieder: Mehr als 1000 junge Quebecker und Kanadier lernen hier pro Jahr Deutsch, da sie ein komplettes 'Paket', bestehend aus Sprachkurs, Tutorium, Computerlernzentrum, Deutscher Welle, Kino und Informationszentrum vorfinden. Das 'petit extra' wird bei uns groß geschrieben, denn schließlich vergeben Goethe-Institute, die sich nur als Ergänzung zum bestehenden Sprachkursangebot anderer Institutionen verstehen, keine Kredite. Es muss also Spaß machen und sich anderweitig lohnen, bei uns Deutsch zu lernen - und die Kursauswertungen bestätigen immer wieder, dass dies der Fall ist. Neu im Angebot des Goethe-Instituts Montréal ist ein Fernlernkurs mit EINBLICKE, dem TV-Sprachkurs, über den das letzte Forum Deutsch berichtet hat. Kontaktstunden auf Mittelstufenniveau, Selbstlernmaterial im Computerzentrum und tägliche Wiederholungen der Folgen auf dem quebecker Bildungskanal stellen ein attraktives Paket dar. Die Kooperation mit dem quebecker Erziehungsministerium erweitert und intensiviert sich: Das Assistentenprogramm Deutschland-Quebec ist in seinem dritten Jahr nun bereits schon geschätzte Routine, das offizielle Austauschprogramm Quebec-Bayern-Nordrhein-Westfalen weist einen starken Aufwärtstrend auf, von Colleges und Schulen organiserte und von der quebecker Regierung geförderte bilaterale Austausch- und Besuchsprogramme ermöglichen zusätzlich einer immer größer werdenden Zahl junger Kanadier, Deutschland kennen zu lernen. Leider bleiben die Zusagen von Schulen, nun auch endlich Deutsch in das Sekundar- schulcurriculum aufzunehmen, noch aus, doch gibt es immerhin hier und da sehr positive Ansätze und Projekte. Kulturprogramme, die sich gerade auch an junge Lerner richten, sind weiterhin Schwerpunkt unserer Arbeit, gerade auch dann, wenn wir sie als attraktive Werbemaßnahme verpacken können: Deutsche Wochen in Quebec und an der Bishop's University stehen im Herbst 2001 an. '100 Jahre Deutsches Kabarett' ist das Motto des 'Tages der Offenen Tür' im Rahmen der 'Journees de la Culture'. Die neue, und durchaus attraktive deutschsprachige Literatur wird auf der Buchmesse in Montreal vorgestellt. Von hier aus organisieren wir eine Mammuttournee dreier sehr junger deutscher Autoren (Maike Wetzel, Tobias Hülswitt, David Wagner), die auf www.goethe.de/literaturtrio und www.jetzt.de virtuell begleitet wird. Maike
Wetzel
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Der Schweizer Kabarettist Franz Hohler (s.o.) reist auch mit Unterstützung durch Pro Helvetia nach Fredericton, Sherbrooke, Montreal, Ottawa und Toronto. Die Schweizerin Zoe Jenny und die Österreicherin Kathrin Röggla begleiten das Literaturtrio auf einem Teil ihrer kanadischen Reise. Das Montrealer Weltfilmfestival zeigte 2001 zum ersten Mal den Schwerpunkt 'Neue Filme aus Deutschland'. Eine wunderbare Gelegenheit auch für uns für Deutsch und Deutschland zu werben. Eine Replik der Berliner Mauer hat hier zur Weltpremiere des Films 'Der Tunnel' Tausenden von Montrealern die Geschichte der deutschen Teilung und Wiedervereinigung näher gebracht. Von Montreal aus werden aber auch die kanadaweiten Projekte koordiniert: Die Forum Deutsch-Redaktion hat hier zur Zeit ihren Sitz, StADaF-Anträge werden von hier aus betreut, Stipendien beraten und die Konferenzen der CATG und CAUTG mitorganisiert. Zum Schluss noch zwei Nachrichten in eigener Sache: Die Fusion von Goethe-Institut und Inter Nationes ist vollzogen. In den nächsten Jahren wird sich sicher einiges für uns und auch für unsere Gäste und Partner ändern, vor allem was die Materialversorgung angeht. Wir versuchen Sie immer auf dem Laufenden zu halten, doch können Sie sich am besten auf unserer Webseite www.goethe.de informieren. Nach dann fünf Jahren verlässt Klaus Krischok Montreal. Nicht nur mit einem, sondern mit zwei weinenden Augen!!! Die Zeit in Kanada war eine lehrreiche, sehr produktive und angenehme Zeit! Ich hoffe, dass einiges, was wir gemeinsam geplant und unternommen haben, Bestand haben wird. Doch nur wer sich ändert, bleibt sich treu: Und so werde ich mit großem Interesse verfolgen wie sich die Goethe-Institute, die Deutschlehrerverbände und auch Forum Deutsch in den nächsten Jahren entwickeln. Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen alles erdenklich Gute für die Zukunft und hoffe, dass wir uns bald in München wiedersehen. Das Goethe-Team in Montreal
wird Ihnen aber weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen!!
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Drei Lehrerinnen haben anhand des "Leitfadens für Deutsche Sprachschulen", ein Curriculum, das in allen Sprachschulen eingeführt ist, Jahresplanungen für die 1. und 2. Grundschulklasse entworfen. Diese vorzüglichen Materialien können von den Verfasserinnen bezogen werden. Sie werden den noch jungen, unerfahrenen SprachschullehrerInnen eine große Hilfe sein und den Erfahrenen viele Anregungen geben. Am Freitag beim Empfang knüpften die TeilnehmerInnen Kontakte und diskutierten allgemeine Probleme. Am Samstag und Sonntag wurde intensiv gearbeitet. Am Samstagabend begrüßte Annemarie Heinze, die Präsidentin des KVDS, als Ehrengäste Dr. Ester Enns, Professorin für Deutsch an der Universität Calgary, und Joanne van Donzel, Alt-Präsidentin des Deutschlehrerverbandes Kanadas. Nach einem Tag anstrengender Arbeit wurde fröhlich in "Line" getanzt und Karli Suess, unser Barde, sang seine Balladen. An diesem Wochenende erfüllten sich die gestellten Erwartungen der professionellen Weiterbildung; gleichzeitig wurden Kontakte geknüpft, die den Zusammenhalt der SprachschullehrerInnen und -leiterinnen fördern. Diese positive Ausstrahlung hilft den Unterrichtenden der räumlich oft weit voneinander entfernt liegenden Sprachschulen mit frischem Enthusiasmus und neuem Unternehmergeist weiterzumachen. Die Bereitschaft von vier jungen Sprachschullehrern im Vorstand aktiv mitzuarbeiten, ist als ein weiterer Erfolg dieses Wochenendes anzusehen.
Aus den Atlantikprovinzen Klaus Krischok, Montreal Deutsch wird hier an allen größeren Universitäten unterrichtet; New Brunswick und Dalhousie-University verfügen sogar über ein Master's Programm. Der Präsident der ACTG, Uwe Wilhelm, verbrachte das akademische Jahr an der Universität Freiburg, um dort kanadische Austauschstudenten zu betreuen. In der Stadt Halifax gibt es weiterhin eine Anzahl von Sekundarschulen, die Deutsch unterrichten. Erika Ehses von der ACTG ist mit ihrer Klasse zum wiederholten Male im Austausch in Heidelberg gewesen, konnte an einem Goethe-Seminar in Deutschland und an der IDT-Tagung in Luzern teilnehmen. Memorial University organisiert demnächst mit der University of New Brunswick kooperative Filmkurse: Alle diese Programme und Projekte werden auch dieses Jahr wieder im Rahmen der ACTG-Tagung Ende Oktober zusammengeführt, die mit Hilfe von StADaF und Goethe-Institut Montreal organisiert wird und den weit verstreut arbeitenden KollegInnen die Möglichkeit gibt, außer dem ständigen E-mail-Kontakt auch den persönlichen und fachlichen Direktkontakt zu wahren.
Neues von APAQ Christel Keller-Segovia, Montreal Der Verband trifft sich am
25. und 26. Oktober zur Herbsttagung im Goethe-Institut Montreal. Auch
an diesem Wochenende werden wir die Lehrerfortbildung mit einem kulturellen
Programm verknüpfen. Dabei steht unsere Lehrerfortbildung wie immer
unter dem Motto: 'Lehrer bilden Lehrer weiter', denn die Mitglieder unseres
Verbandes übernehmen ausschließlich diese Funktion. Dies beinhaltet
die Analyse von neuen Unterrichtsmaterialien (Lehrwerken und Computermaterialien)
und die Berichterstattung der Stipendiaten, die an den Sommerseminaren
in Deutschland und der IDT in Luzern teilgenommen haben. Offizieller Vertreter
des Verbandes in Luzern war unser Vizepräsident, Alain Forget. Wir
freuen uns schon auf den Besuch von Karl Heinz Suess, der uns mit seinem
Beitrag "Der Lehrer und die Präsentation" einen Spiegel vorhalten
wird. Der Höhepunkt unseres kulturellen Programms am Freitagabend
ist das Kabarett von Franz Hohler, der dann am Samstag seine kleinen Zuhörer
mit Geschichten für Kinder unterhalten wird.
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Die Arbeit unseres Verbandes ist weitreichend. Folgende Arbeitsgruppen sind weiterhin sehr aktiv und erfolgreich: · Deutsch an Sekundarschulen,Zum wiederholten Male haben die beiden Sommerschulen in Montreal und Québec Stadt stattgefunden, die sehr unterschiedlich organisiert sind. Das Universitätsgelände der Université Laval in Québec bietet eine ideale Voraussetzung zur Immersion. Lehrer und Studenten verbringen den Tag gemeinsam. In Montreal liegt der Schwerpunkt mehr auf dem Angebot von zusätzlichen Spezialkursen, die sich an die Studenten der vier Universitäten richtet. Auf unserer Leitseite http://www.unites.uqam.ca/langues/all/apaq/APAQ.htm können Sie jederzeit neue Informationen über den Quebecker Deutschlehrerverband finden. Ein Wort des Dankes gebührt dem Goethe-Institut Montreal und insbesondere dessen Sprachleiter Klaus Krischok. Hier in Montreal sind wir uns bewusst, in welcher glücklichen Lage wir uns befinden. Der Verband profitiert nicht nur von den ausgezeichneten Räumlichkeiten, sondern vor allem von der dynamischen Mitarbeit Klaus Krischoks an vielen Projekten.
Bericht der OATG Gerd Siewert, Toronto Die Verbandsarbeit des letzten Halbjahres stand leider nicht immer unter einem günstigen Stern. Versetzungen einiger unserer langjährigen Mitglieder in den wohlverdienten Ruhestand haben an manchen Schulen dazu geführt, dass die freigewordenen Lehrerstellen gestrichen wurden. Die Verwaltungen geben vor, ihnen seien die Hände gebunden: Bei Neueinstellungen muss eine vorgeschriebene Reihenfolge eingehalten werden. Ausschlaggebend ist dabei das Dienstalter, nicht aber die Lehrbefähigung der Kandidaten. Fazit: Der Deutschunterricht fällt weg; den Schülern werden "alternative" Wahlfächer angeboten. Nicht nur einzelne Schulen sind betroffen. Innerhalb eines Schulbezirkes ist sogar beschlossen worden, Deutsch an sämlichen Schulen abzuschaffen. Ein offener Protestbrief unseres Verbandes an den für diese Entscheidung verantwortlichen Direktor, gekoppelt mit einer Bitte um Erklärung, bleibt weiterhin unbeantwortet. Um die schwankende Zahl der
Deutschschüler in Ontario genauer zu dokumentieren, versuchen wir
momentan, diese statistisch genauer zu erfassen. Diese Bestrebung geht
zurück auf eine Initiative unserer Mitgliedssekretärin, die mittels
einer Telefonkampagne die entsprechenden Schulen direkt befragen will.
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Die Abwanderung der Schüler in "leichtere" Sprachen wird auch dadurch ermöglicht, dass eine Unzahl von Sprachkursen (über 150 allein in Toronto) an Samstagvormittagen von meist unqualifizierten Lehrkräften unterrichtet werden. Um diesem neuen Phänomen Herr zu werden, versucht das Ontario Institute for Studies in Education (OISE) in Zusammenarbeit mit der OATG und anderen Verbänden, die Befähigung des Lehrpersonals auf ein Mindestniveau zu heben. Bei den lang-etablierten KVDS-Schulen sieht das Bild viel besser aus. Ihr hohes Leistungsniveau und guter Ruf stehen außer Zweifel, und sie erfreuen sich weiterhin regen Zulaufs. Besonders gut schneiden dabei die Kinder von osteuropäischen Einwandererfamilien ab, die auf dem Wege nach Kanada in Deutschland "Station gemacht" haben. Weigern sich ("aus finanziellen Gründen") heimische Schulbehörden, diesen Schülern Zeugnisse zu erstellen, versucht die OATG, akkreditierte Privatschulen zu vermitteln, die bereit sind, diese Aufgabe zu übernehmen. Wer hat die besten Deutschschüler?
Diese Frage wird jedes Jahr neu beantwortet durch den Deutschwettbewerb
der OATG. Nach den Bezirksvorrunden im Februar wurden im Mai von der University
of Waterloo in der Endrunde die Sieger ermittelt. Wir hoffen, dass die
Sponsoren (u.a. auch das Goethe-Institut) unsere Bemühungen auch im
kommenden Jahr weiterhin großzügig unterstützen. Es wird
wieder drei Leistungsstufen geben: die Vorarbeiten für die Erstellung
der Testmaterialien wurden schon in den Sommerferien abgeschlossen.
Auch für die Lehrer waren Studium und Fortbildung in Deutschland von großem Interesse. Die vom Goethe-Institut angebotenen und mit einem Stipendium verbundenen Fortbildungskurse waren im Nu vergeben. Von dem neu erworbenen Wissen in Landeskunde und Didaktik profitieren nicht nur die Lehrer, sondern auch ihre Schüler. In der Hauptverwaltung des Goethe-Instituts hat man sich etwas Neues ausgedacht: Bei einer Umstrukturierung ("aus finanziellen Gründen") soll der Leiter der Sprachabteilung in Toronto - wie auch sein Kollege in Montréal - durch eine "Ortskraftstelle" ersetzt werden. Das letzte Wort darüber ist noch nicht gefallen; wir hoffen natürlich, dass man sich eines Besseren besinnt. Der Hauptreferent unseres Immersionswochenendes (Thema: "Deutsche Jugend heute") kommt aus München. Timm Klotzek, der Redakteur der Jugendzeitschrift jetzt, wird relevante Materialien vorstellen und über den Problemkreis Jugendsprache ("Denglisch") sprechen. Die OATG hofft, dass dieses Fortbildungsseminar (die entsprechenden Verhandlungen sind im Gange) vom Erziehungsseminar als einer der Pflichtkurse anerkannt wird, die in den nächsten fünf Jahren von allen Lehrern in Ontario absolviert werden müssen. Wir werden versuchen, unsere Mitglieder im nächsten Rundbrief und mit unserer Webseite http://www.oatg.org über den Stand der Diskussion auf dem Laufenden zu halten. Geplant ist, dass beim Frühjahrskongress der OMLTA (Ontario Modern Language Teachers´ Association) die OATG zusätzlich zu einem Werbestand mit mindestens drei Workshops in Erscheinung tritt. Ein erfreulicher Ausblick:
Verschiedene Reiseveranstalter haben Berlin "entdeckt" und wollen 2002
mit Hilfe der OATG Bildungsreisen für interessierte Kunst-, Musik-
und Geschichtslehrer anbieten. Wir hoffen, dass sich diese Initiativen
erfolgreich in die Tat umsetzen lassen.
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MTG Bericht 2001 Karl Langelotz, Winnipeg Das Arbeitsjahr der MTG fängt
immer im Herbst mit unserem Inservice-Training an.
Im September 2000 arbeiteten wir an dem Thema “Grammatik macht Spaß”. Das jährliche Treffen ist immer ein Erfolg, das uns als Lehrergruppe stärker und tüchtiger macht. Wir wissen, dass es viel Arbeit macht, die verschiedenen Aufgaben der MTG weiterzuführen und wir sind den vielen Mitarbeitern dankbar. Der 27. Sprachwettbewerb wurde im Februar 2001 wieder organisiert. SchülerInnen aus der ganzen Provinz machten mit: Drei Reisen nach Deutschland (dank der MTG, PAD und des Goethe-Instituts) für die Gewinner in den Schulkategorien wurden vergeben. Das Austauschprogramm mit Niedersachsen und Hamburg ist noch immer erfolgreich und viele SchülerInnen bewerben sich wieder. Erst Anfang September trafen sich ungefähr 75 junge Leuten bei Cedarwood Camp (eine Stunde außerhalb Winnipegs), um die wunderschöne Natur Manitobas zu erleben. Wandklettern, Fahrrad und Kayak fahren und natürlich informelle Treffmöglichkeiten waren Andenken des Wochenendes. Zuletzt trafen wir uns als ganze Mitgliedschaft am 28. September 2001, um das Thema, “Beyond Classroom Walls” zu behandeln. Esther Enns, wohlbekannte Professorin der Universität Calgary, erzählte, wie man die Erfahrungen der SchülerInnen in dem Klassenzimmer brauchen kann. Andere Workshops gaben die Möglichkeit, alle Mitbeteiligten fortzubilden.
SATG Nachrichten Ilona Beck, Saskatoon Während der beiden letzten Jahre versuchte die SATG neben bereits bestehenden lokalen Projekten einen ihrer Aufgabenschwerpunkte auf vermehrte Fortbildung zu legen. Das gelang sehr gut unter
Mithilfe des Fachberaters Karl Suess und des Goethe-Instituts Toronto.
Im Winter 2001 leitete Karl Suess einen Workshop in Regina zum Thema “Medieneinsatz
im Fremdsprachenunterricht, der effektive Einsatz authentischer Texte,
Videoclips und Filmausschnitte im Klassenzimmer”. Die Veranstaltung wurde
von allen lokalen Mitgliedern genutzt und fand großen Anklang. Ebenso
fand am 5. Oktober in Verbindung mit der SATG-Jahresversammlung eine weitere
Fortbildung in Regina statt. Harald Bieck, Leiter der Sprachabteilung des
Goethe-Instituts Toronto, arbeitete mit interessierten Lehrern am Thema
“Aufgabengesteuertes Lernen”. Er regte mit verschiedensten Unterrichtsprojekten
an, den kommunikativen Unterricht zu stärken. Im Mittelpunkt stehen
nicht Fragen, sondern Aufgaben, um die verschiedenen sprachlichen Fähigkeiten
zu trainieren mit dem Ziel, sprachliche Handlungen zu automatisieren. Die
zahlreichen Beispiele, welche Lehrer in Partnerarbeit erproben konnten,
fanden großen Anklang und werden bestimmt ihre Anwendung im Untericht
finden. In einem weiteren Teil wurden nützliche Materialien wie Spiele,
Lieder und Bücher vorgestellt. Am vorhergehenden Abend präsentierten
die deutschen Musiker Melanie Haupt und Boris Leipold aus Berlin und Düsseldorf,
unseren Mitgliedern Chansons der 30er, 40er und 50er Jahre. Die Revue stand
unter dem Titel ”Glück - zu schön, um wahr zu sein”. Das Programm
wurde mit Begeisterung von den Zuschauern aufgenommen und wird noch lange
in Erinnerung bleiben.
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Die SATG Jahresversammlung bestätigte den “alten” Vorstand für eine weitere Amtsperiode. Somit bilden Ilona Beck als Präsidentin, Jeanette Kuiper als Vizepräsidentin und Anne Ashton als Sekretärin weiterhin den Vorstand von SATG. Weitere Veranstaltungen der SATG waren der alljährliche provinzielle Sprachwettbewerb im Mai 2001, wo Oberschüler getrennt nach sog. “Muttersprachlern” und solchen, die nur im Schulsystem Saskatchewans Deutsch erworben hatten um Geldpreise und den begehrten Goethepreis, den Sprachkurs in Deutschland, konkurrierten. Die Gewinnerin war Christine Pascu aus Saskatoon. Trotz sinkender Schülerzahlen und geringer Deutschlehrerschaft in Saskatchewan sowie Schwierigkeiten, den status quo als Organisation zu erhalten, sind wir überzeugt weiterzumachen und an dieser festen, jedoch kleinen Basis weiter zu bauen, um Positives für den Deutschunterricht in Saskatchewan zu schaffen.
Bericht der AATG Norman Zweifel, Edmonton Fünf Vertreter der AATG waren bei der Internationalen Deutschlehrer Tagung in Luzern dabei: Joanne von Donzel aus High River, Dr. Prokop, Luciana Popp aus Edmonton, Eva Abbas aus Grande Prairie, und ich, Norman Zweifel. Es war gut zu merken, dass Lehrer auf der ganzen Welt die gleichen Probleme wie wir haben. Nicht mehr können wir sagen, dass es in Deutschland oder in Amerika beim Fremdsprachenunterricht anders sei. Die Lehrer im Ausland leiden auch unter Stress, zu wenig Respekt von der Schulbehörde und der Gemeinde, usw. Es war deutlich, dass die Globalisierung der letzten 20 Jahre der Hauptfaktor ist. Trotzdem machen wir als Lehrer bzw. Lehrerinnen gute Miene zum bösen Spiel. Hier zu Hause in Alberta traf sich der Deutschlehrerverband am 18. September zum ersten Stammtisch. Hannah Noerenberg berichtete über die Umfrage, die alle im Juni auf dem Listserve bekamen. Es wurde berichtet dass es noch viel Interesse an weiteren Lehrerfortbildungen gibt. Das Interesse liegt bei aktuellen Tendenzen in der Entwicklung des Deutschunterrichtes. Einige interessieren sich für ein Mentorprogramm und sogar für ein Immersionswochenende. Es erschien neulich vom Listserve ein "Call for Papers" von Valeria Palladino (nvpallad@telusplanet.net) und Nicole Falcone (falcone@eudoramail.com). Wer sich der Umfrage widmen möchte, dem empfehle ich auch, an der Konferenz 2002 teilzunehmen. Mitglieder der ISLC oder AATG können die Tagung als Basis für den Professional Growth Plan verwenden. Die nächste Exekutivsitzung
ist am 18. Oktober um 1 Uhr bei Norman Zweifel. Haupthemen sind der 2002
Writing Contest und die Konferenz 2002.
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BCCTG Bericht Ellen Bornowsky, Vancouver Am 19. Oktober fand in Vancouver der jährliche Fortbildungstag des BCATML (BC Association of Teachers of Modern Languages) statt. Dieser Tag wird von und für LehrerInnen im öffentlichen Schuldienst veranstaltet, und KollegInnen aus der ganzen Provinz im Bereich Fremdsprachen trafen sich wieder im Delta Pacific Hotel. Lehrer für Französisch, Chinesisch, Japanisch, Spanisch, Punjabi und Deutsch nahmen an einer Vielzahl von interessanten und praxisnahen Workshops teil. Deutschlehrer hatten wieder das große Glück, Interessantes und Wertvolles von Isolde Hey und Karl Suess zu erfahren. Gleich danach, am Samstag, den 20., feierte die Deutsche Sprachschule Surrey ihr 30jähriges Jubiläum mit einem "Tag der offenen Tür". Leiterin Dagmar Cox berichtet stolz, dass es dieses Jahr 200 SchülerInnen gibt, die sich jeden Samstagvormittag in der Johnston Heights Secondary School mit ihren Lehrern treffen. Der größte Zuwachs ist in der Vorschulklasse und im Kindergarten, wo etwa 40 Kinder zwischen vier und sechs Jahren eingeschrieben sind. 18 LehrerInnen und vier Assistentinnen bemühen sich sehr, dass alle Schüler Erfolgserlebnisse geniessen können. Der Austausch mit Hemmingen läuft immer noch. Die Sprachschule bietet auch die "Credit Courses" German 11 und 12 (mit Provincial Exam) für Schüler in öffentlichen Schulen, wo Deutsch nicht angeboten wird. Dieses Jahr haben sie jeweils elf Schüler für Sprachdiplom I und II. Die Kandidaten vom letzten Jahr haben alle erfolgreich bestanden. Die erste Ausgabe von DIALOG ist Ende September erschienen, und das Redaktionsteam hat wieder gute Arbeit geleistet. Leider muss man aber berichten, dass das Interesse an Deutsch an einigen öffentlichen Schulen immer noch zurückgeht, da Schüler sich lieber für Spanisch entscheiden, was dem allgemeinen Trend entspricht. Die Zahl der am Provincial Examen für Deutsch teilnehmenden SchülerInnen im Juni 2000 lag um knapp 250, etwas weniger als im Schuljahr 1999.
Sommerseminar 2001 für Deutschlehrer aus Alberta und British Columbia Klaus Blume, Prince George, B.C. In diesem Sommer fand das jährliche Seminar für Deutschlehrer aus diesen beiden Provinzen, das vom Goethe-Institut durchgeführt wird, in Kelowna statt. Die fünf Tage vom 20. – 24. August waren intensiv gestaltet, und das breite Angebot von Themen bot etwas für jeden der sechzehn Teilnehmer, die aus den verschiedensten Orten angereist waren. Es waren Kolleginnen und Kollegen da, die an Sprachschulen unterrichten (den sogenannten Samstagsschulen), aus dem öffentlichen Schulbereich, und eine Teilnehmerin unterrichtet Deutsch an der Universität. Karl Suess, Fachberater für Deutsch, zeigte uns am Montag, wie man systematisch ein Lehrbuch analysiert, um herauszufinden, ob es für den eigenen Unterricht geeignet ist. Auch führte er uns vor, wie man Musik im Unterricht einsetzen kann, seien es nun deutsche Volkslieder, Sprachlernlieder von Uwe Kind, oder auch Pop/Rock/Hip Hop-Songs, um damit nicht nur den Unterricht aufzulockern, sondern auch für neue Motivation bei den Schülern zu sorgen. Märchen, Sagen, und Balladen für den Unterricht standen am Dienstag auf dem Programm. Die Teilnehmer bekamen vorgeführt, wie man derartige Texsorten im Unterricht einsetzen kann und was dazu gehört, etwa eine Ballade selbst vorzutragen. Am Mittwoch überzeugte
uns Isolde Hey (Goethe Zentrum Vancouver), wie wichtig es für einen
Schüler ist, sein eigenes Lernen in die Hand zu nehmen. Natürlich
muss es vom Lehrer gesteuert werden, aber der Lernerfolg ist größer,
wenn der Lernende aktiv in den Lernprozess einbezogen ist.
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Am Donnerstag führte uns Harald Bieck (Goethe-Institut Toronto) vor, wie man aufgabengesteuertes Lernen im Unterricht anwenden kann. Während auf Fragen im Unterricht oft nur eine Antwort gegeben wird oder aber nur eine sehr begrenzte Bandbreite an Antwortmöglichkeiten vorliegt, verlangt das aufgabengesteuerte Lernen das Üben des freien Sprechens. Satzstrukturen und angewandte Grammatik werden also im Zusammenhang eines sinnvollen Gesprächs geübt. Am Freitag besuchte uns der zuständige Vertreter des deutschen Generalkonsulats in Vancouver, Herr Johannes Harms. Das Thema dieses Tages: Wie kann man das Deutschprogramm an den Schulen weiter ausbauen? Es ist kein Geheimnis, dass Deutsch nicht unbedingt das populärste Unterrichtsfach in der Schule ist. Fremdsprachen insgesamt haben keinen allzu großen Stellenwert, und auch die starke Konkurrenz des Spanischen lässt sich nicht verleugnen. Doch es gibt Ausnahmen: In Grande Prairie, Alberta, läuft ein außergewöhnlich erfolgreiches Deutschprogramm, das sich auf die dynamische Persönlichkeit des Deutschlehrers zurückführen lässt. Inwieweit lässt sich das kopieren? Welche Maßnahmen kann man als Werbung für Deutsch einsetzen, z.B. den Gewinn einer Reise bei einem Sprachwettbewerb? Dieser Themenkreis hielt uns gefangen, bis am frühen Nachmittag die Tagung leider zu Ende ging und die Teilnehmer den Heimweg antraten. Während des gesamten Seminars wurden wir ständig mit Internetadressen bekannt gemacht, die für den Deutschunterricht geeignet sind. Auch wurden Kassetten, CDs, und Videos vorgeführt. Mit anderen Worten: Es wurde praktiziert, was gepredigt wurde. Nicht vergessen möchte ich auch die freizügige Vergabe von Unterrichtsmaterialien und „Ausrüstung“ für das Klassenzimmer durch Harald Bieck und Karli Suess. An dieser Stelle sei ihnen ein herzliches „Danke schön“ gesagt! Wir alle hoffen, dass diese Art der Fortbildung für Deutschlehrer auch in Zukunft weiter geführt werden kann. Bedenklich dabei stimmt uns allerdings, dass die personellen Kürzungen bei den beiden in Kanada noch verbliebenen Goethe-Instituten in Toronto und Montreal auf eine weniger intensive Betreuung der Deutschlehrer in diesem Lande hindeuten! Quo vadis, Goethe?
CATG Strategietreffen in Vancouver, 1. - 3. März 2002 Diese Konferenz richtet sich an alle Provinzverbände, die wieder zwei Vertreter nach Vancouver schicken können, und alle Mitglieder des BCCTG Kontakt: Ellen Bornowsky APAQ Frühjahrstagung, Montreal 5. - 6. April 2002 Diese Fortbildung richtet
sich an alle DeutschlehrerInnen in Quebec und Ottawa.
Kontakt: Wolfgang Krotter KVDS-Fortbildungskonferenz in Ottawa vom 3. bis zum 5. Mai 2002 Diese Konferenz richtet sich an SprachschullehrerInnen aller Unterrichtsebenen, SprachschullehrerInnen, die Anregungen suchen, die neu an einer Sprachschule unterrichten, die bereit sind, aktiv diese Konferenz mitzugestalten, Gedanken und Ideen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Kontakt: Ilse Spangenberg
und Bernd Schliephake
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6. Für das Deutsche typisch ist ein Laut, der sich vor vokalisch anlautenden Wörter oder Wortelementen findet. Diesen Laut nennt man a. Null-Laut7. Der Buchstabe t wird am Wortende anders ausgesprochen als in anderen Positionen innerhalb eines Wortes oder Wortelementes. Dieser Buchstabe hat also mehrere a. Grapheme8. Deutsche Nomen können mehrmals markiert werden, von einem vorausgehenden Artikel und/oder Adjektiv, sowie von einem Suffix im Kasus, im Numerus und im Genus. Die Markierungen sind also a. obsolet9. Dem Deutschen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, Wörter zu bilden. Wenn zum Beispiel der Philosoph Heidegger aus dem Verb "sein" das Nomen "das Dasein" macht, so kann man von einer Kombination aus den folgenden Mechanismen sprechen: a. Konversion und Derivation10. Jemand sagt beim Bäcker in Berlin den folgenden Satz: "Grüß Gott, ich möchte bitte 10 Semmeln.“ Dieser Sprecher spricht was genau? Einen ... * a. Regiolekt |