ZUR UNTERRICHTSPLANUNG FÜR SPRACHSCHULEN

Kanadischer Verband Deutscher Sprachschulen

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Ein Projekt des Kanadischen Verbands Deutscher Sprachschulen
Projektleiter: Rupert Barensteiner, M.A., Manitoba Education
Lehrplanentwicklung: Margerit Roger, M.Ed.

Zur Rolle der Sprachschulen in Nordamerika

• Für viele Kinder und Jugendliche in den USA und Kanada bieten Sprachschulen ein geeignetes Angebot zum Erlernen der deutschen Sprache. In vielen dieser Schulen werden entweder schulinterne Abschlüsse oder Prüfungen zum deutschen Sprachdiplom angeboten.
• Sprachschulen sind für den Erhalt der deutschen Sprache vor allem an den Orten wichtig, wo in den öffentlichen Schulen kein Deutschunterricht angeboten wird.

Strukturveränderungen

• Da es in den letzten Jahrzehnten in Nordamerika keine bemerkenswerte Einwanderungsbewegung aus deutschsprachigen Ländern gab, wurde auch an Sprachschulen der Anteil der Schüler/innen mit sog. deutschstämmigem Hintergrund immer geringer.
• Daraus ergaben sich wesentliche Veränderungen in der inhaltlichen und methodischen Gestaltung des Unterrichts an Sprachschulen.

Bildungspolitische Gegebenheiten

• Mehr als 150 Sprachschulen in Kanada und USA bilden neben den High Schools ein weitverbreitetes Angebot zum Erlernen der deutschen Sprache.
• In den meisten kanadischen Provinzen und auch in den USA ist ein rückläufiges Interesse an Fremdsprachen zu beobachten.
• In Kanada führt dies u.a. zu einem verminderten Angebot von Deutsch im Stundenplan der High Schools.
• Die Bedeutung der Sprachschulen wird damit zukünftig für ein zumindest ersatzweises deutsches Unterrichtsangebot noch erheblich größer.

Warum ein Leitfaden zur Unterrichtsplanung?

• Der Leitfaden zur Unterrichtsplanung soll die Lehrkräfte bei der Vorbereitung ihres Unterrichts entlasten und ihnen Hilfe und Orientierung anbieten.
• Qualifizierte Unterrichtsplanung ist eine wichtige Voraussetzung für qualifizierten Unterricht. Deshalb sind die Fachberater dem Bestreben der Sprachschulverbände nach der Entwicklung einer lehrplanähnlichen Konzeption für Sprachschulen gerne nachgekommen.

Projektplanung: 1995 bis 1998

• 1995 regten die Fachberater aufgrund der Diskussion über die Förderungsrichtlinien für Sprachschulen die Entwicklung eines Curriculums für Sprachschulen an.
• 1996 kam es zu einem konkreten Projektentwurf und StADaF-Antrag der Fachberater.
• 1996 wurde Margerit Roger vom KVDS beauftragt, einen "Lehrplan für Sprachschulen" zu entwickeln.
• 1996/97 findet die erste Pilotierung des Leitfadens zur Unterrichtsplanung statt.
• 1998 ist die erste Revision und verbindliche Einführung des Leitfadens an Sprachschulen in Kanada geplant.

Entwicklung des Leitfadens

• Eine kanadaweite Umfrage ergab einen guten Überblick zu den an Sprachschulen hauptsächlich verwendeten Lehrwerken.
• Es wurden auch weitmöglichst alle bereits vorhandenen Unterrichts- und Jahrespläne gesammelt und gesichtet.
• Anschließend daran wurde ein umfassender Vergleich der verschiedenen Lehrwerke im deutschen nordamerikanischen Schulwesen durchgeführt.
• Diese gründliche Analyse und Vorbereitung war Grundlage für die Entwicklung des Leitfadens, welcher sich an den aktuellen wissenschaftlichen Grundlagen des Fremdsprachenunterrichts u.a. am kommunikativen Ansatz ausrichtet.
• Des weiteren spielte bei didaktischen Überlegungen der Aspekt der Vermittlung eines aktuellen Deutschlandbildes eine zentrale Rolle.

Entwurf und Pilotierung

• Im September 1996 soll der Leitfaden an Sprachschulen in Kanada vorgestellt und in in den ersten vier Lernstufen erprobt werden.
• Im September 1996 sollen in Kanada regionale Projektgruppen zur weiteren verfeinerten Ausarbeitung des Leitfadens eingerichtet werden.
• Im Januar 1997 sollen in Kanada Projektgruppen zur Evaluation und Revision des Leitfadens eingerichtet werden.
• Bei all diesen Arbeitsgruppen sollen auch die kostensparenden Möglichekeiten des in Kanada neu eingerichteten Kommunikationsnetzes über Internet genutzt werden.

Erwartete Probleme

• Bei den unterschiedlichen Strukturen und Gegebenheiten der Sprachschulen wird es möglicherweise Schwierigkeiten bei der Umsetzung und Anwendung des Leitfadens geben.
• einige Sprachschullehrer/innen betrachten den Leitfaden vermutlich als erhebliche Herausforderung und sind eventuell weniger zur Veränderung in ihrer bisherigen Arbeitsweise bereit.
• Im Bereich der Lehrerfortbildung wird es u.U. Probleme bei der Einführung des Leitfadens geben; hier wird es hauptsächlich darauf ankommen, die Vorteile des Leitfadens bei der konkreten Anwendung und Umsetzung bei unterschiedlichen Lehrwerken aufzuzeigen.

Nächste Schritte

• Versand der ersten Ausgabe des Leitfadens bis zum 15.09.96.
• Workshops zur Einführung des Leitfadens im Herbst 1996.
• Einrichtung von Arbeitskreisen mit konkreten Aufgabenstellungen zur Anwendung und Evaluation bei verschiedenen Lehrwerken bis Januar 1997.
• Einrichtung eines kanadaweiten Kommunikationssystems bis 15.09.96.
• Auswertung und Revision des Leitfadens nach Ende der Pilotierung im Sommer 1997 für die Lernstufen Anfänger und Grundstufe.
• Revision und Neufassung des Leitfadens bis zum Herbst 1997 für die Grundstufe und Beginn der Pilotierung des Entwurfes für die Mittelstufe.
• Revision des gesamten Leitfadens und eventuell verbindliche Einführung des Leitfadens zum Schuljahr 1998/99 oder nochmalige Revisionsphase.